"Das Runde muss ins Eckige" (4)
Diese Ära ist auch eng verbunden mit den ausgezeichneten Spielern Ludwig Hofberger, Kurt Schromm, Karlheinz und Klaus Greulich, Hans Reiser, Wast Hofberger und Franz Beinhard. Die drei Letzteren verließen aus sportlich ambitionierten Gründen den FCD in Richtung Wacker München, kehrten jedoch 1970 wieder zurück. 2 Jahre später kam ihr Ex-Trainer Karl Mai zum FCD. Bekanntlich war „Charly“ Mai Spieler der deutschen Nationalmannschaft, die in Bern 1954 den Weltmeistertitel errang.. Sowohl Mai wie auch sein Nachfolger Rudi Zeiser, der 1977 das Training übernahm, waren prägende Trainerpersönlichkeiten und hauptverantwortlich für die erfolgreichen 70-iger Jahre. 1977 wurde ein drittes Spielfeld gebaut. Dies war auch dringend nötig, da der Fußball in Oberhaching immer mehr Freunde fand und der Verein somit zahlreiche Mannschaften von den Senioren bis zu Schülern trainieren konnte. Nun waren Vereinsheim und Plätze auf bestem Stand und genügten für die nächsten beiden Jahrzehnte. 1977 gab Erich Stegmann sein Amt als Präsident des FC Deisenhofen ab, und Leopold Angerbauer wurde bis 1984 neuer 1. Vorstand, Albert Stoßberger 2. Vorstand. Dann übernahm dann Nikolaus Aidelsburger das Amt des 1. Vorstands, zunächst ein Jahr unterstützt vom 2. Vorstand, Hermann Aigner, von 1985 bis 1989 von Kurt Schromm und von 1989 bis 2000 von Johann Wegerer. Der 1. Mannschaft gelang es in der Saison 77/78 in die Bezirksliga aufzusteigen, wo sie sich bis 1983 behauptete. Dann folgte ein einjähriges Intermezzo in die Kreisliga, die damals noch A-Klasse genannt wurde. In der Saison 85/86 musste man sogar um einen weiteren Abstieg in die Kreisklasse bangen, doch es gelang dies noch im letzten Spiel der Saison zu verhindern. Zu dieser Zeit stagnierte die Jugendarbeit. Es gelang nicht die Jugendlichen der A- und B-Jugend bei der Stange zu halten und manches Mal konnte nicht alle Jahrgänge besetzt werden. Für ein Jahr entstand sogar eine gemeinsame A-Jugend mit dem TSV Grünwald, da beide Vereine einzeln nicht genügend Spieler aufbieten konnten. Die Gründe für die Abwanderung lagen unter anderem auch am Zeitgeist, da viele junge Leute verstärkt Tennis spielten und kein Interesse für den Fußball aufbrachten. Hingegen war der Seniorenbereich in den 80-iger Jahren dafür sehr stark, da er sich aus den Spielern der 70-iger Jahre rekrutierte. Es gab die Seniorenmannschaften A und B, die sogar bei den Münchner Meisterschaften mitspielten.
Der Umschwung für die 1. Mannschaft kam in der Saison 90/91, als es gelang, den ehemaligen Bayern-Profi Norbert Janzon als Trainer zu gewinnen, im selben Jahr konnte die 1. Mannschaft wieder in die Bezirksliga aufsteigen. In Erinnerung für 1990 bleibt aber auch sicher die Jubiläumsfeier zum 70-jährigen Bestehen des FC Deisenhofen. In einem unvergesslichen Jubiläumsspiel gegen den FC Bayern lagen die Blauhemden nach der 1. Halbzeit in Führung. Noch heute erinnern sich schmunzelnd Teilnehmer, wie Manager Uli Hoeneß seine Mannschaft in der Umkleide so laut zusammenpfiff, dass es draußen zu hören war. In der 2. Halbzeit wechselte sich Hoeneß selbst ein und schließlich endete das Spiel 5 zu 4 für den FC Bayern, der auch nur in einer Rumpfmannschaft auf dem Spielfeld war, da ein großer Teil der Spieler bei der WM aktiv war. Eine zweite entscheidende und langfristig positive Entscheidung in dieser Zeit war es den Jugendleiter in den Vorstand zu holen. Erster Jugendleiter in dieser Position wurde Wolfgang Berthold. Ihm folgte Ludwig Grabichler, der von 93 bis 97 das Amt bekleidete. Gab es Anfang der 80-iger Jahre noch vier Jugendmannschaften, steigerte sich dies bis 1995 auf acht und bis zum Jahr 2000 auf neun. Seit 1996 gab es nach einer Pause vorher auch wieder eine A-Jugend. Derzeit hat der Verein sage und schreibe 16 Jugendmannschaften und hat in fast allen Jahrgängen mehrere Teams. Den größten Anstoß zu dieser Entwicklung gab Grabichler. Seine Nachfolger Franz Perneker, Stefan Werth und Markus Gratzer führten dieses Wachstum kontinuierlich weiter. Mitte der 90-iger Jahre konnten Mannschaften aus dem Bereich der Normalklasse auch in höhere Spielklassen geführt werden, und inzwischen spielen alle aufstiegsberechtigten Jugendmannschaften in höheren Klassen. Viele dieser Aufstiege konnten stolz gefeiert werden!